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Elfermeterfestival – und am Ende nur lange Gesichter (19.10.10)
Uni Vandalia – ZAP Rheinaue 4:4 (2:1)
Vier Siege in Folge und nur noch zwei Siege zum (rechnerisch) rettenden Ufer des Klassenerhalts, das war die Ausgangslage auf Seiten der Vandalen. Die Zappies dagegen müssen den Punktevorsprung auf die Meisterschaftskonkurrenten ausbauen, die allesamt noch zwei bis drei Spiele mehr auf dem Kalender haben. Also eine Ausgangsposition, die zwischen den befreundeten Teams einer absoluten Freundschaftsspielatmosphäre entgegen stand.
Der Beginn ist hochklassig. Die Vandalia hält beim starken ZAP-Mittelfeld dagegen. Auch wenn die schnellen Angriffsbemühungen der Gäste durchblicken lassen, dass höchste Konzentration gefordert sein wird, können auch die Vandalen in den ersten Minuten Nadelstiche setzen. Nach einer guten Viertelstunde eine präzise, scharfe Flanke von rechts durch Aimé. Rainer setzt frei zum Kopfball am Fünfer an und erhält von ZAP-Verteidiger Stephan einen rustikalen Einstieg in den Rücken – Elfmeter. Saša verlädt Keeper Florian und die Vandalia liegt vorne. Zunächst verwalten sie ihre Führung gut, lassen den Ball laufen und gestatten keine all zu gefährlichen ZAP-Angriffe. Bis es Jens gegen Felix Barkow auf der rechten Verteidigungsseite auf einen Pressschlag ankommen lässt. Felix nimmt den Ball mit und schlenzt von halblinks den Ball überraschend für alle ins lange Eck, genau an den Innenpfosten. Zu diesem Zeitpunkt überraschend der Ausgleich. Danach bleibt es ausgeglichen, bis in den Minuten vor der Pause noch zweimal der Schiedsrichter Akzente setzt – beide Male zu Ungunsten von ZAP. Zunächst rutscht ZAP-Keeper Florian eine Flanke von der rechten Angriffseite durch, Rainer ist bei ihm und will dem Ball hinterher, Florian fasst im Fallen Rainer in die Beine, der fällt und der Schiri pfeift. Nonnen verwandelt scharf und flach und Rainer muss die zweite Hälfte als „Schwälbchen“ geschmäht spielen. Drei Minuten später der wahrscheinlich härtere Moment für ZAP: Stephan begeht an Jochen an der Eckfahne ein Faul und muss mit Gelb-Rot vom Platz.
Die zweite Hälfte wollen sich die Vandalen erst mal der Ausgleichsbemühungen von ZAP in Unterzahl erwähren, um dann über Konter die Entscheidung zu erzwingen. Und der Plan geht auf. ZAP drückt, kommt aber zu keinen klaren Einschussmöglichkeiten, und die Vandalia kontert. Saša schickt mit einem tödlichen Steilpass in die Mitte Tobi auf die Reise und der tunnelt Florian zum 3:1. Die nächsten zehn Minuten verlaufen ähnlich. ZAP drückt, kann aber trotz schnellem Spiel im Mittelfeld nicht entscheidend vor oder in den Strafraum dringen. Die Vandalia kontert, diesmal über links mit einem mustergültigen Doppelpass zwischen Dirk und Stubbe. Letzterer schiebt vom linken Strafraumeck flach ins lange Eck ein und es steht 4:1. Eigentlich hätte die Partie jetzt als gelaufen gelten können, aber das ruhige Runterspielen der Zeit gelingt den Vandalen nicht. Und ZAP gibt sich nicht auf. Irgendwann bemerkt man auch den Kräfteverschleiß der Unterzahl, aber sie bleiben über Standards gefährlich. Zwanzig Minuten vor Schluss eine Freistoßflanke von links aus dem Halbfeld, Dirk fälscht scharf aufs eigene Tor ab und Tinho kann gerade noch mit einem Reflex retten. Benni staubt aus zwei Metern Entfernung ab. Nur noch 4:2 und gleiches Spiel: ZAP drängt, Vandalia steht und kontert. Aus spitzem Winkel nach einer Unachtsamkeit im Vandalenfünfer doch fast der Anschlusstreffer. Nonnen, Kaiss und Stubbe vergeben Kontermöglichkeiten. Acht Minuten vor Schluss ein Zweikampf an der rechten Strafraumkante der Vandalen. Dummes Klammern, kluges Fallen – Elfmeterpfiff. Tommy Lindner verwandelt und mit dem 4:3-Anschlusstreffer ist für die letzten Minuten Spannung und Hektik angesagt. Immer wieder fangen die Vandalen Angriffe ab, vergeben aber die Chance, den Ball sicher in den Reihen zu halten. Drei Minuten vor Abpfiff eine lange Flanke, die Kaiss am Fünfer genau auf dem Fuß landet, der nimmt unbedrängt an, zielt aus vier Metern – und schießt genau Keeper Florian an. Entscheidung vertagt. Die Minuten verrinnen und der letzte ZAP-Angriff landet bei Freddie der am Strafraumeck gerade aus dem Sechzehner zurückläuft, als ihn – laut und deutlich – ein Vandalenbein im Lauf trifft. Unnötiger, aber gerechtfertigter Strafstoß. Jensen holt sich mit Diskussionen noch die Gelb-Rote ab und zum vierten Mal liegt der Ball auf dem Punkt. Tommy verwandelt erneut und das Spiel wird gar nicht erst wieder angepfiffen.
Nach dem Spiel lange Gesichter auf beiden Seiten. ZAP hat Punkte in der Meisterschaft verloren und der ein oder andere hadert mit der Frage, wie das Spiel mit ein paar weniger Pfiffen kurz vor der Pause ausgegangen wäre. Und die Vandalen können ebenfalls nicht zufrieden sein, mit einem 4:1 zwanzig Minuten vor Schluss in Überzahl den fünften Dreier in Folge nicht gesichert zu haben. Allzu überflüssig die hektischen Ballverluste in der Schlussviertelstunde. Den Vandalen könnte der eine Punkt dennoch mehr wert sein, weil die anderen Abstiegskandidaten ebenfalls patzen und der Klassenerhalt nun Punkt um Punkt sicherer wird. ZAP muss seinerseits erst noch auf Patzer der Konkurrenz bei deren Nachholspielen warten.
Tore: 1:0 (18. Min) Saša Misic (Foulelfmeter), 1:1 (31. Min.) Felix Barkow, 2:1 (41. Min.) Philipp Nonnen-Büscher (Foulelfmeter), 3:1 (52. Min.) Tobi Goschzik, 4:1 (64. Min.) Philipp Stubbe Rusch, 4:2 (69. Min.) Benni Ballhorn, 4:3 (82. Min.) Thomas Lindner (Foulelfmeter), 4:4 (90. +1 Min.) Thomas Lindner (Foulelfmeter).
Es spielten: Tinho – Fönix, Jensen (G/R), Rico (G), Aimé (G), Alvir – Saša, Jochen (G), Dirk, Tobi, Nonnen – Kaiss, Stubbe, Rainer (G)
Wieder Big Points in Unterzahl – Klettertour aus der Abstiegszone hält an (12.10.10)
Uni Vandalia – Inter 2000 2:1 (0:1)
Drei Siege in Folge und wieder eine lauf- und spielstarke Truppe vor der Brust. Das Selbstbewusstsein der letzten Erfolge einerseits und Respekt für den Gegner andererseits prägten die Kabinenansprache. Immerhin – sollte ein Sieg gelingen, dann hielte der mühsame Aufstieg aus dem Tabellenkeller weiter an.
Die ersten Minuten gelten schnellen Ballstafetten im Mittelfeld, in der jede Mannschaft die Hoheit gewinnen will. Kaum fünf Minuten sind gespielt, da gelingt Inter ein tödlicher Pass in den Strafraum. Die Vandalen-Kette hat ein Loch und der durchgestartete Mittelstürmer keine Mühe, ins lange Eck einzuschieben. Der schlechteste mögliche Start für die Vandalen. Ein Lebenszeichen schon kurz darauf. Doppelpass über den rechten Flügel und Jochens Flanke spitzelt Rainer nur knapp am Winkel vorbei. Letzterer hat auch die nächsten Vandalenchancen. Zunächst Inter-Torwart Ruslan ausgespielt, dann aber wird der Winkel zu spitz und auf der Linie wird geklärt. Kurz darauf der „Stadtwerke“-Standard I: weite Flanke von Jochen und Rainers Hinterkopfball verfehlt um 20 cm. Auch Inter versteckt sich keineswegs und hat gute Strafraumszenen. Die größte Chance nach einer Ecke, als der Ball an Freund und Feind vorbei am langen Eck einem Inter-Stürmer vor die Füße fällt, aber der das leere Tor aus spitzem Winkel nicht trifft. Ein Schuss vom Strafraumeck mit der Picke wird von Tinhos Fingerspitzen über die Latte gelenkt. Ansonsten bringt die Vandalia-Defense immer wieder einen Fuß dazwischen oder Tinho holt die Kugel aus dem Luftraum. Dann ein Aufschrei im russischen Sechzehner. Rainer wird steil geschickt und ein Inter-Verteidiger kreuzt unklug seinen Lauf und bringt ihn auf die Matte – Elfmeter. Nonnen übernimmt die Verantwortung, aber Ruslan ahnt die Ecke und wehrt ab. Stubbe setzt sich links noch mal durch, kann aber seinem Schuss nicht die entscheidende Härte mitgeben. Und ein Freistoß von Jochen streicht über das Tor. Eine spannende, offensive Halbzeit mit Gegnern auf Augenhöhe endet mit 0:1 – es hätte auch 2:3 oder 3:2 stehen können.
Zur zweiten Hälfte erwischen nun die Vandalen den optimalen Start. Jochen schickt wunderbar Tobi über links steil, der zieht eine scharfe Flanke in den Rückraum und Simon – frisch hereingekommen – nimmt volley ab und trifft ins lange Eck. Haben die Vandalen schon vorher nicht an sich gezweifelt, so mobilisiert dieses schön herausgespielte Tor jetzt noch das letzte Selbstbewusstsein. Es folgt ein offener Schlagabtausch – zunächst noch vor allem im Mittelfeld ausgetragen. Plötzlich startet Rainer durch und am letzten Mann vorbei, legt auch am Inter-Keeper vorbei und wird klassisch weggecheckt. Verwunderung über den ausgebliebenen Pfiff. Simon kann kurz darauf eine Flanke von rechts volley abschließen, verfehlt aber das Tor. Inter seinerseits drängt mit schnellen Sprints und Einzelaktionen auf den Strafraum, aber dort leistet die Abwehr konzentrierte Schwerarbeit und lässt nichts anbrennen. Schließlich unterbindet Saša eher rustikal einen Inter-Konter – leider nach dem er schon Gelb gesehen hat. Belohnung: Bierchen an der Seitenlinie. Der Druck der blauen Russen nimmt in Überzahl natürlich zu, aber hin und wieder kommen die Vandalen zu Nadelstichen über einzelne Konter. Eine Viertelstunde vor Schluss: „Stadtwerke“ die zweite. Langer, präziser Freistoßball von Jochen auf den Fünfer. Stubbe startet ungehindert durch und lenkt den Ball mit dem Hinterkopf ins lange Eck – 2:1 und grenzenloser Jubel. Jetzt ist bei jedem der Adrenalintank voll. Und den braucht man auch, denn Inter will die drei Punkte nicht kampflos abgeben. Die Abwehr hält dagegen. Dennoch muss Tinho zweimal per Fußabwehr klären und zweimal den Ball im umkämpften Torraum pflücken. Plötzlich ist er machtlos – links steht mutterseelenallein am Fünfer ein Internationaler und schiebt einen Querpass sicher ein. Doch er stand im Abseits, das Tor wird nicht anerkannt. Fünf arbeitsreiche Minuten später haben die Vandalen es geschafft, einen letzten Akzent setzen sie selbst noch. Jochen, nun vorne in der Alleinunterhalterposition als Mittelstürmer (!) oder auch vorgelagerte Abwehr, köpft noch eine Kaiss-Ecke an die Unterkante der Latte. Dann der viel umjubelte Schlusspfiff.
Fazit: Auf der einen Seite haben die Vandalen, wie schon gegen Phoenix, mit einer großartigen Einstellung einem spielstarken Gegner sogar in Unterzahl drei Punkte abgenommen. Respekt! Natürlich haben Sie dabei auch von einer schlechten Chancenausbeute des Gegners profitiert und ein wenig von dem Glück gebraucht, dass in der Hinrunde so oft gefehlt hat. Was bleibt: 12 Punkte in vier Spielen und das Tageslicht der Mittelfeldzone wird deutlich heller. Aber noch beträgt der Vorsprung auf die Abstiegskandidaten nur 6 Punkte plus ein besseres Torverhältnis bei noch vier Spielen der Konkurrenz. Also rechnerisch gesehen klare Ziellinie: Noch zwei Siege aus fünf Spielen und das Happyend nach dieser turbulenten Saison ist zumindest in Form des Klassenerhalts gesichert. Interessante Note: Mit diesem Sieg hat man Inter zu sich herab gezogen, so dass diese auch noch mal Gas geben müssen und vielleicht sogar den Vandalen am Ende Rückendeckung leisten.
Tore: 0:1 (4. Min.) Inter, 1:1 (48. Min.) Simon Kadziora, 2:1 (74. Min.) Philipp Stubbe Rusch
Es spielten: Tinho – Fönix, Jensen (G), Rico, Aimé (G), Alvir – Saša (G/R), Jochen, Tobi, Nonnen, Simon – Kaiss Stubbe, Rainer
Eine diszipliniert gefahrene Einbahnstraße
(27.09.10)
Uni Vandalia – Burbach 7:0 (4:0)
Vor dem Spiel galt es, an die disziplinierte Leistung der letzten Woche anzuschließen und genauso gut sortiert und engagiert den Burbachern entscheidende Punkte zum Klassenerhalt abzunehmen. Dabei war auch die Ansage, geduldig so lange das Spiel zu gestalten, bis die Chancen auftreten.
Viel Geduld brauchten die Vandalen nicht. Schon nach vier Minuten ein Hingucker, als Stubbe am langen Pfosten eine Volleyabnahme übers Tor setzt. Kurz darauf eine scharfe Flanke von Aimé und Rainer verfehlt volley nur um einen halben Meter. Noch keine zehn Minuten sind gespielt, da klingelt es nach einer Traumkombination. Nonnen schickt mustergültig Rainer über links, der schiebt sofort in die Mitte zum völlig freistehenden Stubbe und der netzt ein. Die Vandalia drückt weiter und nach einer Viertelstunde schickt Jochen mit einem schicken Diagonalpass Rainer in den Strafraum. Der dreht sich um den Mann, wird von den Beinen geholt und Saša schiebt den fälligen Elfer souverän ein. Wieder kaum fünf Minuten später wieder ein Zungenschnalzer: Nonnen schickt aus dem vollen Lauf Rainer per Hacke steil und der spitzelt die Kugel ins lange Eck. Nach einer halben Stunde spielen sich die Vandalen wieder zentral durch, diesmal schickt Rainer Stubbe hinter dessen Gegenspieler steil und der schiebt ins lange Eck ein. Die erste Hälfte geht, von einigen weiteren Angriffen (und zwei Abseitstoren) der Vandalen abgesehen, mit 4:0 zu Ende. Alles läuft rund, obwohl die Vandalenabwehr auch zwei Mal Angriffe vom starken Burbacher Mittelstürmer nicht unterbinden kann, aber dessen Kollegen können im Strafraum nicht gefährlich abschließen.
Die zweite Hälfte gehen die Vandalen erneut besonnen und ohne Hauruckfußball an und kommen immer wieder über Konter zu Großchancen. Rainer ist zunächst drei Mal nur zweiter Sieger gegen den Keeper, zuerst mit einem Schuss von der Strafraumkante, dann mit einem Flugkopfball in die Torwartarme und anschließend völlig freistehend – er kann sich die Ecke nach einem unwiderstehlichen Flankenlauf und einer flachen Hereingabe von Nonnen aussuchen – entscheidet er sich fürs Torwarteck. Trost dann doch nach 20 Minuten. Jochen zieht ab, der Ball gerät zur Bogenlampe direkt vor Rainers Füße und diesmal schlägt der Volleyschuss unter der Latte ein. Die Burbacher spielen weiter nach Vorne, aber die Ausbeute bleibt mager. Tinho muss nur einmal per Fußabwehr in größerer Not klären. Tobi hat halbrechts die Chance nach einem Freistoßtrick von Dirk, zieht aber drüber. Die Partie bleibt trotz des Spielstands hitzig. Rainer verletzt den Keeper am Boden per Pressschlag an der Hand, kurz darauf geht dieser rustikal in einen Konter, kann dabei aber Ball und Gegner gleichermaßen abräumen. Die Schlussminuten gehören wieder dem Konterspiel der Gastgeber. Nonnen bekommt steil den Ball von Tobi, setzt auch noch seine Marke, lässt den Keeper mit einem Schritt zur Mitte ins Leere laufen und schiebt ein. Kurz darauf wuchtet er noch einen Ball von der Strafraumkannte an die Latte. Mit dem Schlusspfiff hat Stubbe auf halblinks nach Pass von Nonnen völlig freie Bahn und stellt mit einem gezielten Flachschuss ins lange Eck seinen Dreierpack sicher und den Endstand her.
Am Ende ist an diesem Sieg – auch in dieser Höhe – nichts zu deuten. Erstaunlich und traurig ist, dass die Hitzigkeit auch bei der Eindeutigkeit des Verlaufs bis zum Ende nicht abnimmt. Das Ergebnis stimmt aber; wichtige drei Punkte im direkten Duell sind eingefahren und zugleich noch mal das Torverhältnis getrimmt. Die Vandalen fangen an, Abstand zwischen sich und den Abstiegsplätzen herzustellen.
Tore: 1:0 (9. Min.) Philipp Stubbe Rusch, 2:0 (17. Min.) Saša Misic/Foulelfmeter, 3:0 (21. Min.) Rainer Oude Hengel, 4:0 (29. Min.) Philipp Stubbe Rusch, 5:0 (67. Min.) Rainer Oude Hengel, 6:0 (83. Min.) Philipp Nonnen-Büscher, 7:0 (89. Min.) Philipp Stubbe Rusch.
Es spielten: Tinho – Phoenix, Rico, Aimé, Saša – Jochen, Dirk, Kaiss, Tobi, Nonnen – Stubbe, Rainer
Big Points in Unterzahl erkämpft
(20.09.10)
Uni Vandalia – Phoenix Bonn 3:1 (1:1)
Die Zeichen standen denkbar ungünstig – gegen den virtuellen Tabellenführer Phoenix (zwei Punkte zurück bei einem Spiel weniger). Zuerst sagt kurzfristig Ersatzstammkeeper Tinho ab, dann gewinnt Klassenerhaltkonkurrent Ennert vor den Augen der Vandalen gegen desolat auftretende Finanzer unerwartete drei Punkte. Also Druck pur für die Vandalen gegen den spielstarken Meisterschaftsaspirant. Trostpflaster: Zum ersten Mal steht den Vandalen eine weitere, erfahrene Verteidigungssäule in Person de Defense-Oldies Jürgen (Fönix) zur Verfügung.
Und die Partie zeigt von den ersten Minuten, was die Vandalia in der Lage ist zu leisten, wenn die Einstellung stimmt. Die Abwehr steht hochkonzentriert und die Phoenixer kommen die ersten fünfzehn Minuten kaum näher als 20 Meter vor das Vandalentor, in das kurzfristig Oldie Rainer abkommandiert wurde. Von einer verunglückten Flanke knapp am langen Eck vorbei abgesehen kaum eine nennenswerte Chance der Favoriten – immer wieder klären bärenstark bei halbwegs vorhandenen Abschlusschancen Jürgen, Rico oder Saša im entscheidenden Moment. Nach einer Viertelstunde setzen die Vandalen sogar immer mehr zu Nadelstichen über die Flügel an. Nonnen tankt sich plötzlich links nach einer Doppelpassstafette durch und der Keeper muss den Ball im Nachfassen vor der Linie sichern. Flanken von Kaiss streichen scharf durch den Fünfer und finden keinen Abnehmer. Nach gut zwanzig Minuten die verdiente Führung. Jochen und Alvir spielen sich vor dem Strafraum den Ball zu, Jochen legt – ungewöhnlich – auf Links und trifft mit einem Strahl unter die Latte zur Führung. Die Vandalen bleiben gefährlicher, auch wenn das Spiel von starken Verteidigungsreihen ins Mittelfeld verdrängt wird. Ecken von Kaiss finden am langen Eck keinen Abnehmer und das zweite Tor fällt nicht. Nach einer guten halben Stunde der Schreck. Eine scharfe Flanke auf halbrechts wird klug vom Phoenix-Mittelstürmer angenommen und das Foul vom ungestüm anstürmenden Kaiss dankbar angenommen. Der fällige Elfer wird souverän verwandelt und Rainer ins falsche Eck geschickt. Bis zur Pause geht das Spiel noch auf taktisch hohem Niveau hin und her, aber es bleibt beim 1:1.
Nach dem Seitenwechsel spielt die Vandalia weiter ihren hochkarätigen Stiefel. Bei der Rückwärtsbewegung arbeiten Sturm und Mittelfeld konzentriert mit und was noch auf die Verteidigungslinie durchkommt, wird kompromisslos geklärt. Außer zwei Kopfbällen aus der Halbposition bleibt die Phoenix-Beute mager. In der Offensive versetzen die Vandalen den Gast immer wieder über schnelle Flügelkonter in Alarmstimmung. Nach gut einer Stunde der nächste Schocker. Saša – bis dahin bärenstark – geht an der eigenen Eckfahne zu vehement in einen Angreifer, dieser lupft ihn aus und erzwingt damit die zweite Gelbe für den Abwehrchef des heutigen Spiels. Jochen übernimmt den Part und von dem Mann weniger ist nur insofern was zu spüren, als die Vandalen nur noch wenige Konter zustande bekommen. Nach hinten bleibt die Partie bestens sortiert und die Räume engagiert zugestellt. Eine weitere Doppelrotsituation bereinigt das Spielfeld dann noch um Dennis samt Mitspieler, die sich einer unschönen Nachtreten-Reklamieren-Situation hingeben. Der Druck der Gäste nimmt im Mittelfeld zu, führt aber immer noch zu kaum nennenswerten Chancen. Und wo es mal in den Fünfer geht, pflückt Keeper Rainer den Apfel runter oder ein letzter Vandale bereinigt die Situation. Wenige Minuten vor Ende ist der ersehnte Punktgewinn schon greifbar nah, da nimmt Fortuna Anlauf, um die Tüchtigen zu belohnen. Zunächst verfehlt Aimé mit einer Flanke nur knapp das lange Eck, dann findet er in gleicher Situation den links aufgerückten Simon. Der vertändelt zwar die Einschusschance, holt aber noch eine Ecke. Und Kaiss landet eine nahezu perfekte, scharfe Hereingabe auf Nonnen, der am langen Eck unorthodox aber sehenswert mit einem Kopfballaufsetzer in den Winkel trifft. Die Vandalia geht unglaublicherweise in Führung - nur fünf Minuten vor dem Abpfiff . Und damit nicht genug. Aimé krönt zwei Minuten später seine Flankenstatistik mit einem rotzfrechen Heber aus 25 Metern von halbrechts. Und er trifft über dem verzweifelten Gästekeeper ins Netz. Nachdem Aimés leidenschaftliche Ehrenrunde vorbei ist, bringen die Vandalen die verbleibenden Minuten sicher über die Zeit (haben sogar noch durch Nonnen die Chance zum 4:1) und fahren die vor dem Spiel kaum erwarteten drei Punkte nach Hause.
Im Fazit kann man den Vandalen nur Lob zollen. Die Einstellung stimmt über jede Person und die starken Gäste bekommen neben dem Elfer kaum eine Chance zum Abschluss. Dass trotz der geringeren Spielanteile in den Schlussminuten auch ein wenig das Glück zur Seite steht, indem die wenigen Chancen gleich zweimal genutzt werden, tut dem Verdienst keinen Abbruch. Immerhin gratulieren auch die Gäste ob dieser taktischen Disziplin und kämpferischen Haltung. Wenn diese Einstellung über die letzten Saisonspiele behalten wird, kann auch das letzte Abstiegsgespenst zurück zur Konkurrenz geschickt werden. Und das Beste: Über diesen Einsatz und den damit erkämpften Lohn ist letztlich auch die pure Freude am Spiel wieder zurück gekehrt.
Tore: 1:0 (23. Min.) Jochen Mücke, 1:1 (34. Min.) Phoenix/Foulelfmeter, 2:1 (86. Min.) Philipp Nonnen-Büscher, 3:1 (88. Min.) Aimé Bienvenu Ayissi.
Es spielten: Rainer – Fönix, Shimit, Rico, Aimé (G), Saša (G/R) – Jochen (G), Dennis (R), Rolf, Kaiss, Simon – Nonnen, Stubbe, Tobi
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